Dojo Einweihung 2009

Februar 2009

Kusen von Meister Tenryu zur Einweihung der neuen Dojoräume „TAIAN DOKAN“

Bochum, 28.02.- 01.03. 2009

Morgen – Zazen:

Der Anlass unseres Treffens hier heute und morgen ist eine Art Neueinweihung der Dojoräume. Es ist ein guter Anlass, um sich zu treffen und zusammen zu sitzen. Ich habe über den Namen des  Dojo nachgedacht und den Namen etwas erweitert: TAIAN DOKAN.  DOKAN heißt, wie ihr wisst, Ring des  Weges, Übung des Weges, die aus sich selbst schöpft und aus sich selbst getragen wird. TAIAN bedeutet Erhabener Frieden.

Erhabener Frieden bezeichnet die innere Situation, wenn das unterscheidende Denken zur Ruhe kommt. Wenn der unterscheidende Geist zu seiner Quelle zurückkehrt, vergleichbar den Wellen, die in den Ozean sinken, wenn der Wind sich legt. ... Es geht dabei genau um das Wesen von ZAZEN, um das Wesen der ursprünglichen Natur des Geistes. ...Bewusstsein und Geist sind nicht etwas, das nur in unserem Kopf stattfindet. Trotzdem ist der Körper der biologische Sitz. Das unterscheidende Bewusstsein ist verbunden mit der Welt, doch die Form, die ursprüngliche Natur des Geistes, umfasst Individuum und Welt. Deshalb ist die Haltung des Zazen und die innere Einstellung oder Haltung des Geistes in diesem Sitzen das Fahrzeug oder Vehikel durch das Ego und Kosmos kommunizieren, verbunden sind. ..... Das unterscheidende Denken ist eine natürliche Fähigkeit , eine natürliche Aktivität des Geistes. Aber in der Unterscheidung zwischen den Dingen und dem Anhaften an gewissen Aspekten entsteht die Welt der Illusion als eine Art Verzehrung. Das unterscheidende Denken beleuchtet nur einen ganz kleinen Ausschnitt des Kosmos, unsere persönliche Welt. Aber  diese persönliche Welt ist wie ein Tautropfen am Schnabel des Wasservogels, zerbrechlich, vergehend, verschwunden im nu..... Erhabener Friede bedeutet, dass diese abgeschlossene zerbrechliche Welt transparent wird für eine Dimension, die das unterscheidende Denken nicht fassen kann ...... Sitzen ist einfach diese Sache.

Wenn ihr das Gewicht eurer Aufmerksamkeit, oder das Gewicht eures Geistes einfach in die Hände legt, und während der Ausatmung die Wirbelsäule streckt, seid ihr einfach die Person der SOHEIT jetzt, ohne das etwas fehlte oder hinzugefügt werden müsste.

Nachmittag – Zazen:

Legt während der Ausatmung das Gewicht eurer Achtsamkeit in die Hände und das Strecken der Wirbelsäule. Während der Einatmung lasst für einen Moment alles los. Während der nächsten Ausatmung fokussiert wieder die Aufmerksamkeit auf die Hände und das Strecken der Wirbelsäule. Durch einen solchen Rhythmus entsteht sehr schnell auf natürliche Weise ein Grundgefühl der Sammlung des Geistes. Unser unterscheidendes Bewusstsein, unser unterscheidender Geist ist das Koan unserer Existenz. Der unterscheidende Geist ist das Hauptmerkmal, das uns unterscheidet von anderen, Pflanzen und Tieren. Dieses unterscheidende Bewusstsein wird sowohl die Quelle der Illusion als auch die Quelle des Erwachens, je nach dem, wie es ausgerichtet ist. Der Fortschritt, die Entwicklung von Technik und Wissenschaft, bestätigen das unterscheidende Denken. Dennoch macht uns dieses unterscheidende Denken im Inneren nicht glücklich oder zufrieden. Im Zusammenwirken mit Wünschen und Ängsten, Begierden und Unwissenheit, erschafft dieses unterscheidende Bewusstsein selbst die Samsara-Welt, die Welt der Verstrickung, die Welt der Illusion. Die Revolution von Shakyamuni Buddha bestand darin, dieses unterscheidende Denken, diesen unterscheidenden Geist auf seine Natur zurückzuwenden. Man benutzt dafür den Ausdruck „Das Licht nach innen wenden“ oder „Eko hensho“   ... Der unterscheidende Geist wendet sich seinem ursprünglichen Gesicht zu.

Der Prozess des Zazen, von Augenblick zu Augenblick auf die Haltung zurück zukommen, ist nichts anderes. Innerhalb dieses Prozesses läst unser Geist selbst die ständige Aktivität der Unterscheidung ruhen und kehrt zurück zu seiner Quelle.

Erscheinungsform oder Unterscheidung wird Leerheit, Leerheit wird Erscheinungsform.

Das Berühren der Quelle ist „erhabener Friede“.

Sowohl das unterscheidende Denken als auch das Zurückkehren oder die Natur des Geistes sind weder buddhistisch noch christlich noch sonst irgendwie. Sie sind auch nicht gut oder böse. Die Welt von gut und böse entsteht in der Verstrickung des Geistes, in seiner eigenen Unterscheidung. Diese Unterscheidungen sind nicht nur von intellektueller Art, sie sind begleitet von Emotion und von den Kräften der Wünsche und Ängste. Deswegen ist Verstricktsein schwierig zu lösen.

Der Weg des Zazen besteht darin, dass der Geist selbst seine Hände öffnet. Ohne sich zu vergewaltigen, lässt er selbst die Dinge abfallen.

Man kann das nur bis zu einem gewissen Punkt erklären, im direktem Zusammenhang mit der Praxis selbst. Während es reelle Erfahrung wird, versteht man, und nach und nach öffnet sich die Lotusblume in immer tiefgründigerer Art und Weise.

Mondo:

Frage: Was sind genau die 5 Skandhas ?

Antwort: Die 5 Skandhas sind die Elemente, Bereiche von Elementen, die unsere Persönlichkeiten und unsere Lebenswelt zusammensetzen. Also Skandhas meint die materiellen Elemente, und als nächstes kommen die Elemente der Wahrnehmung und Empfindung, Bewußtsein, Wille. Die 5 Elemente oder Gruppen sind das Lebendige und das Dinghafte, funktionieren zusammen und machen diese Welt. Aber alle diese Elemente sind für sich genommen ohne Substanz. Nur im Zusammenwirken wird Wille Wille, Kesa wird Kesa, Boden wird Boden, Himmel wird Himmel. Nur wenn es die Erde gibt, gibt es den Himmel, nur wenn es den Menschen gibt, gibt es den Kosmos. Nur wenn es den Willen gibt, gibt es Handlung, nur wenn es Handlung gibt, gibt es Wahrnehmung, und so weiter. Es ist die buddhistische Erklärung für die Funktionsweise des Universums und unserem Dasein. Aber wenn man das so intellektuell versteht, hat man noch längst nicht den Punkt begriffen. Wenn wir die Situation des Zazen nehmen, so erfahren wir in diesem Sitzen einfach das natürliche Wirken der 5 Skandhas. Das heißt, Körper, Gemüt, Denken, Empfindungen, alles wirkt  zusammen und macht uns zu dem, was wir jetzt sind in diesem Sitzen. Gleichzeitig verwandelt sich diese Person ohne Unterlass. Das heißt, nichts von dem inklusiv all diesen festen Dingen, die wir anfassen können, bleibt in sich stabil, und das meint, das die 5 Skandhas  Leerheit sind und nur in ihrem Wirken Form werden. Dieses Element der Leerheit  entzieht sich dem Verstehen. Wir können es nicht auffüllen mit Realitäten, mit unserem Denken. Wenn ich z.B. meine Hand ins Feuer halte,...ha.., dann verbrenne ich mich, und jetzt habe ich verstanden: ich habe mich verbrannt. Aber wenn ich jetzt sage: das Feuer ist Leerheit, und meine Hand ist Leerheit, und der Schmerz ist Leerheit, dann kann ich das als Realität nicht verstehen. Das Verbrennen kann ich verstehen, aber das es Leerheit ist, kann ich nicht verstehen. In dem Sinne, indem alle Bewegtheit des  unterscheidenden Denkens seine Kraft gehen lässt und nach innen geführt wird, gibt es die natürliche Situation von „Form ist Leerheit“. Wir erfahren Leerheit durch unsere Form, nicht als etwas neben unserer Form, hinter unserer Form, oder als philosophische Konstruktion. Sondern wir erfahren unsere Existenz selbst als Form ist Leerheit. Das ist das natürliche Zusammenwirken der 5 Skandhas. Wenn unser Kopf neben unserem Kopf ist, oder wenn ein Kopf zusätzlich über unserem Kopf ist, dann sind wir immer ein bisschen „neben der Spur“. Das kommt aus dem unterscheidenden Bewusstsein und der Welt des ich, die daraus entsteht, natürlich im Zusammenwirken mit  Emotionen, Wünschen, Ängsten usw.. Wir sind keine intellektuelle Fabrikation. Wir sind  etwas, das bewegt sich. Es sind die Skandhas, es ist das Zusammenwirken, Die Welt der Leerheit ist da, wo es ohne Ergreifen stattfindet und flüssig eins nach dem anderen abläuft (?), man könnte sagen, wie in der Musik, die stimmt....., das ist Leerheit. Rhythmus, der stimmt, das ist Leerheit, aber es ist auch Rhythmus (?). Unsere Atmung, wenn sie stimmt, das ist Leerheit, aber sie ist auch Atmung. In allen Aktivitäten des täglichen Lebens taucht der Punkt von Leerheit auf, dann, wenn die Dinge auf den Punkt kommen, und wenn sie zusammen funktionieren.

Frage:  Es gibt die Bodhisattvaordination, es gibt die Nonnen- und Mönchsordination mit den gleichen Kais und der  selben Zeremonie. Was ist der Unterschied?

Antwort:  Also, wie diese Zeremonie gemacht wird, das ist ein Phänomen, das ist in Europa neu. In den traditionellen Ländern, z.B. in Japan, wo Zen-Buddhismus lange verankert ist, da gibt es Tukudo, das meint, Männer und Frauen, die in den Weg eintreten, und es bedeutet, die Kais, Kesa und die Art und Weise zu leben nimmt man an als seinen Lebensweg. Das bedeutet meistens, das man zumindest für eine Weile in einem Kloster lebt, oder in einem Tempel lebt. Das ist auch nicht endgültig, man kann auch nach Jahren sagen, so, jetzt mach ich was anderes, man ist da nicht gebunden für sein ganzes Leben......, aber jetzt, die ganze Lebensenergie wird auf diese Art und Weise gelebt. Und es gibt Leute, die dieses Leben unterstützen, das heißt, es gibt Gemeinden, die versuchen auch nach den Prinzip des Buddhawegs zu leben, aber gleichzeitig in ihrer sozialen Aktivität zu sein. Und daraus ist hier in Europa die Boddhisattwaordination geworden. Jetzt, für uns gibt es dies klare Trennung nicht, denn auch alle diejenigen, die Mönche und Nonne werden, sind auch im täglichen Leben und müssen ihren Lebensunterhalt verdienen. Das heißt, es ist nicht so klar getrennt der Unterschied. Und trotzdem meint es ein gewisses Maß, sagen wir, an Engagement in dieser Sache. Also, ich persönlich erwarte von Mönchen, die das tun wollen, Mönchsordination, Nonnenordination, schon ein gewisses Engagement und eine gewisse Präsenz. Das ist eine Seite. Die andere Seite ist es, das Kesa und die Kai anzunehmen ist nicht nur eine Verpflichtung, es ist ein großes Geschenk.  In dem Moment, in dem wir die Kai und das Kesa annehmen, in uns annehmen, entdecken wir etwas Großartiges in uns selbst. Und das ganz zu tun, das ist etwas wunderbares. Jemand, der schon lange in Berlin im Dojo praktizierte, als ich mit dem gesprochen habe über die Ordination und gefragt habe, warum er das machen möchte, hat zu mir gesagt, weil ich weiß, dass, wenn ich sterben muss, es das Einzige ist, was ich tun möchte: Das Kesa anziehen und Zazen sitzen. Das hat mich sehr berührt, weil das ist auch das letztendliche, was ich tun möchte. Das heißt, das Leben wird darin völlig geklärt, einfach und kommt zu seiner Quelle zurück. Das ist eine wunderbare Sache, also es gibt schon die Seite des Engagement verlangen, aber es gibt auch die Seite, das es ein großes Geschenk ist. Und in sofern ist es eine Frage von uns, wie wir es annehmen wollen. Nicht so sehr von was wir tun müssen, sondern wie wir das annehmen wollen. Darin liegt Erfüllung. Aber grundsätzlich gibt es keinerlei inneren Unterschied. Man kann es jederzeit direkt tun. Und eigentlich, wenn man es so praktiziert, ist der Moment, wo man es formell bestätigt in solch einer Zeremonie, eigentlich nur eine Bestätigung für das, was man fühlt, womit man schon übereinstimmt.

Frage: Ich hatte vor einem Jahr einen Autounfall und habe seitdem bei längerem Sitzen sehr starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich, und ich helfe mir dabei , indem ich zuhause einen Kniestuhl benutze. Und nach anfänglicher Ungewohntheit empfinde ich das als sehr hilfreich. Was ist davon zu halten? Kann man eine gute Praxis auch auf diese Weise machen? Und ist es möglich, das in irgend einer Form auch in Schönböken zu integrieren, so etwas benutzen zu dürfen?

Antwort:  Also, wenn es überhaupt nicht anders geht, dann ist das möglich. Aber es ist schon wichtig, diese Situation des Sitzens so in Halblotus oder Lotus nicht als Technik (zu sehen), sondern als etwas, in das man hineingeht. Und selbst wenn wir dabei die Schwierigkeiten unseres Körpers fühlen und die Macken oder die Verdrehungen oder die Verspannungen, es ist eigentlich ein notwendiger Teil der Praxis. Das bedeutet aber nicht, dass das Sitzen nur daran festgemacht ist, und dass das Sitzen nur Qual sein darf. Das ist es nicht (lacht). Es gibt immer wieder Personen, wo es ganz klar ist, dass das nicht geht, so zu sitzen, und dann machen wir das anders, und das kann man integrieren. Man kann auch in einer Situation, wie nach einem Unfall, oder wenn es zeitweise solch eine Behinderung gibt, etwas tun. Aber es bleibt schon in der Perspektive, dieses Sitzen zu haben. Aber es ist nicht dogmatisch oder strikt festgelegt. Es ist nicht verboten. Die Erfahrung zeigt, das wenn man, ich kenne das persönlich auch aus meiner Erfahrung, ich hatte an beiden Knien große Meniskusprobleme, das ist schon Jahre her, da konnte ich auch eine ganze Weile nicht sitzen. Da habe ich auf dem Stuhl gesessen. Aber es ist eine andere Welt, wenn die Extremitäten auf diese Art und Weise ins Zentrum geführt sind, wie das ist im Lotus- oder Halblotussitz. Und diese Art und Weise, sich aufzurichten und am Boden zu sein, das ist etwas, das hat Kraft. Diese Kraft ist notwendig, weil unser unterscheidendes Bewusstsein so große Kraft hat. Wir können unser unterscheidendes Bewusstsein z.B. mit dem Willen nicht besiegen. Wir können es nicht zurückhalten, wir können es nicht festhalten. Wir können es nicht eine Sekunde stillhalten! Darin ist die Kraft des Kosmos....Die Art und Weise zu Sitzen durch den Körper ist nicht, dieses unterscheidende Bewusstsein zu zwingen, sondern ihm einen Rahmen zu schaffen. Indem es von selbst kommt, so wie ein wildes Pferd, das von selbst kommt, nicht das man schlägt und peitscht und ....., es muss vom selbst kommen. Dafür ist diese Haltung so wichtig. Also ich glaube, man muss verstehen, warum diese Haltung wichtig ist. Es geht nicht darum, etwas durchzubrechen und willentlich stark oder hart zu sein. Es geht um die Situation, das man dem Pferd etwas anbieten kann. Und ich glaube, wenn man es nachprüft, im Selbstversuch, wird man verstehen, worum es geht.

Frage: Du hast vorhin darüber gesprochen, das dieser Rhythmus der Konzentration auch mit  Ein- und Ausatmung zutun hat. Wie geht man damit um, wenn die Atmung zu schnell und unruhig ist?

Antwort: Einfach so lassen......Etwas , was manchmal für uns schwierig ist, ist, bei dem zu bleiben, was jetzt ist. z.B. wenn ich unruhig bin, sollte ich nicht versuchen, mich ruhig zu machen. Sondern einfach anerkennen, das ich unruhig bin oder aufgeregt, oder das die Atmung schnell geht. Das anzuerkennen ist immer der erste Schritt. Von diesem Punkt an gibt es Echo, Antwort. Und dann wird langsam Einfluss möglich. Vorher, wenn wir nicht anerkennen z.B. das wir nervös sind, und ruhig werden wollen, dann werden wir noch aufgeregter. Oder wenn wir nicht anerkennen, das wir angespannt sind, und locker werden wollen, dann werden wir nur noch angespannter. Das heißt, wir müssen den Rhythmen in uns erlauben, ihren Raum zu haben und dann selbst sich zu setzen. Das ist mit der Atmung etwas sehr Wichtiges. Also im Laufe des Sitzens, wenn man z.B. eine halbe Stunde sitzt, ist am Anfang die Atmung schneller. Mit der Zeit wird sie ruhiger, und vielleicht gegen Ende wird sie auch wieder schneller. Wenn man angespannt ist, neigt man dazu, dass sie schneller wird, oder weil man kämpft. Aber wenn man dann ganz bewusst darin bleibt, öffnen sich Möglichkeiten. Das wichtige ist, nie brutal willentlich vorzugehen in dieser Situation, sondern immer das, was jetzt ist, als Ausgangspunkt anzunehmen. Da lernt man Demut und gleichzeitig öffnen sich Möglichkeiten. Man ist nie der Perfekte, aber man entdeckt, das wirklicher Anfängergeist da wirkt. Das ist sehr wichtig. Und die Befreiung liegt zu einem großen Teil darin, das wir uns von Zeugs befreien, von Vorstellungen oder Ideen, die wir haben. Die meisten von uns haben auch Vorstellungen über Zen oder den Weg und wie der Geist sein sollte. Genau davon befreit zu werden, ist Befreiung. Wir brauchen unser Leben ja gar nicht mehr extra zu tun, es geschieht ja schon. Währen wir auf der Straße gehen, irgendwohin; müssen wir uns nicht noch zusätzlich hinziehen.


Morgen – Zazen:

Gestern abend waren wir im Planetarium. Dort gab es eine Vorstellung unter dem Titel „Die Weiten des Kosmos“. Es war eine sehr beeindruckende Vorstellung. Die unvorstellbaren Weiten des Kosmos, die an kein Ende kommen. Die entwaffnende Unvorstellbarkeit werden der Punkt, indem Makro- und Mikrokosmos sich berühren,.......und indem unser Geist die Welt der Leerheit berührt. Er kann nicht anders. Dieser Moment der entwaffnenden Unvorstellbarkeit führt uns direkt hinein in die Natur des Geistes. In ihrem Wesen ist unsere Existenz von Anfang an jenseits der Vorstellung von gut und schlecht. Sternenstaub. Aber allein in dieser Weite können wir nicht leben. Vielleicht hat die Evolution aus diesem Grund ein Bewusstsein geschaffen, das sich eine kleinere Welt schafft, in der es leben kann. Es ist also ganz in Ordnung, das wir eine persönliche Welt des Lebens haben. Und dennoch müssen wir wissen, das diese Welt Illusion ist. Allein das reine Wissen um die Vergänglichkeit reicht nicht aus. Der Sternenstaub in uns muss lebendig werden und das Wissen darum. Die Unvorstellbarkeit muss in uns lebendig werden und das Wissen. Unser Leben ist eingefügt in vielerlei Sachzwänge, verplant bis zum letzten. Und dennoch ist dieser Augenblick jetzt unvorstellbar. Wenn wir einen Weg finden, diese Transparenz lebendig werden zu lassen, dann können wir atmen, und das Gewicht innerhalb unserer Existenz verschiebt sich dann ganz natürlich vom Bereich des Besitzenmüssens in den Bereich des Seins. In den Weiten des Universums verliert sich die Idee des Ereichenmüssens oder des Verlierens. Gewinn und Verlust spielen keine Rolle. Diese Weite ist die Weite des Geistes. Wir haben manchmal die Vorstellung, dass wir etwas aufgeben müssten oder ein Opfer bringen müssen. Aber auch solche Vorstellungen werden irgendwie lächerlich. Einfach nur sitzen ist ein großes Geschenk. Aus diesem Geist heraus unser Leben tun ist aktives Mitgefühl,......  Empathie,....... Sympathie.  Eigentlich müsste es ein tiefes Lachen in uns auslösen, wenn jemand uns „Guten Tag“ wünscht, oder wir zu jemanden „Guten Tag“ sagen. Es ist der ganze Kosmos...“Hallo“.

Taian – erhabener Frieden erfüllt sich im Errichten des Weges. Es ist die einfache Essenz. Shakyamuni Buddha lebte nichts anderes, übermittelte nichts anderes. Weil es von solcher Natur ist, konnte es übermittelt werden von Generation zu Generation. Die Welt, wie wir sie kennen, wird vielleicht eines Tages verschwinden, Mikroskope und Teleskope. Aber die Natur des Geistes wird nicht verschwinden,....... weil sie ungeboren ist, unzerstörbar.